Märchenhaft schön

Spannende Geschichten …
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Atemlose Flucht durch Eis und Schnee Der König von Jorland hat sich zu einem Krieg entschlossen, den seine Untertanen nun ausfechten müssen. Väter wurden ins Kampfgebiet geschickt, Mütter wurden zu Krankenschwestern für Kriegsverwundete oder Köchinnen, und Kinder, die kaum alt genug waren, mussten in die Berge und Kohle für die Hauptstadt abbauen. Die Dörfer sind nun bevölkert von den Alten und kleinen Kindern, die ihre Eltern und Geschwister vermissen. Elin ist nun die Verantwortliche in ihrer kleinen Gruppe. Während ihr Zwillingsbruder Kjell in den Bergen schuftet, durfte sie bleiben, um Wild für die Aufseher zu schießen. An ihr liegen nun die Aufsicht der Kleinen und die Entscheidungen, die bald über Leben und Tod entscheiden. „Die sieben Kinder, die von steinernen Riesen aus ihrem Heimatdorf vertrieben wurden. Die vier Jungen, die einen namenlosen schwarzen Schrecken entfesselt hatten. Die zwei alten Menschen, die kaum noch laufen konnten. Der junge Ochse, der einen abenteuerlich beladenen Karren zog. Und Elin selbst, deren Innerstes in Flammen stand.” Eine Gruppe Jungs hofft in den Bergen auf ein Ende der Knochenarbeit und ihre Bemühungen sorgen für ein brennend heißes Loch im Boden, dem ein dämonisch-dunkler Schatten entsteigt. Noch mehr machen ihnen aber die Wesen aus Stein Angst, die sich plötzlich in Bewegung setzen. Sie fliehen und werden getrennt. Kjell scheint verloren, sowie einige andere und vier Jungs schaffen es in Elins Dorf und warnen vor den kommenden Gefahren. Elin treibt die restlichen Dorfbewohner zum Aufbruch und eine hastige und gefährliche Flucht beginnt, bei der das Mädchen mit ihrer Stellung als Anführerin ringt und alle Mühe hat, die unterschiedlichen Charaktere und gemeine Widersacher im Überlebenskampf am Leben zu halten. Eine sehr fesselnde Überlebensgeschichte Schneekinder ist ein gutes Buch, um sich mit einer Tasse heißen Kakaos auf die Couch zu kuscheln. Ganz stimmungsvoll gelingt es Andreas Langer die eisigen Landschaften und heißen Quellen zu beschreiben, die die Kinder ganz verfroren bezwingen müssen, um dem sich rasch ausbreitenden schwarzen Schatten zu entkommen. Auch die sich unablässig bewegenden Steinfiguren machen den Kindern Angst, gibt es doch alte Geschichten, die vor eben jenen warnen. Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt jedoch an den Beziehungen der Kinder untereinander. Vor allem Neid und Missgunst machen Elin zu schaffen, denn diese gut verständlichen, jedoch wenig hilfreichen Gefühle, beginnen die kleine Gruppe zu spalten und Elins Aufgabe noch schwerer zu machen. Vor allem die Schilderungen des Verhaltens besonders der kleinsten Flüchtenden sind hier gut gelungen, weil sicher viele Lesenden diese gut nachvollziehen können. Die kindliche Ausgelassenheit und das Erleben des unmittelbaren Jetzt stehen im krassen Gegensatz zur strengen Einteilung des Nahrungsvorrats und den knappen Plätzen auf dem Schlitten. Eine Erkenntnis in Bezug auf die Steinwesen lässt die Geschichte eine unerwartete und sehr nette Wendung nehmen und kann dadurch dem konfliktreichen Weg etwas die Schärfe nehmen. Obwohl die Beziehungen der Kinder hier sehr eindringlich und realistisch geschildert sind und die Flucht der Menschen vor dem Schatten sehr fesselnd beschrieben ist, hinterlässt die Lektüre zu viele unbeantwortete Fragen. Man möchte viel mehr wissen über die Steinwesen, als der Autor hier preisgibt. Auch über die verschiedenen Menschen, denen die kleine Gruppe unterwegs begegnet, wären ein paar mehr Informationen höchst spannend gewesen. Vor allem aber der Kampf gegen den Schatten hätte etwas mehr Platz einnehmen können, um die Geschichte abseits der entbehrungsreichen Flucht etwas lebendiger und aufregender werden zu lassen. Fazit Uralte Geschichten, die wahr werden und eine strapaziöse Flucht durch Eis und Schnee. Schneekinder fängt die menschlichen Emotionen genauso gut ein, wie die nordische schneebedeckte Landschaft. Ein Buch, das noch viele Geschichten offenlässt und ein stimmungsvolles Lesevergnügen für die dunkle Jahreszeit bietet.

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Eine bezaubernd schöne Geschichte über Neuanfänge, Freiheit und die Wildheit, die in uns allen steckt. October lebt mit ihrem Vater in einer Waldhütte, im Einklang mit der Natur und fernab anderer Menschen. Geheimverstecke zwischen den Bäumen, Winterschwimmen im Teich, nächtliche Lagerfeuer und ein gerettetes Eulenküken: Das ist Octobers Welt. Bis zu ihrem elften Geburtstag, als ihr Vater einen schweren Unfall hat. Während er sich erholt, muss October zu ihrer Mutter in die Großstadt ziehen. Dort ist alles fremd: das sterile Haus, die Schule, die Frau, die ihre Mutter ist. October muss erst neue wilde Orte und Freunde finden, um zu erkennen, dass Veränderungen zwar Angst machen können, am Ende aber oft etwas ganz Wunderbares sind.

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Bernie Krause

Das große Orchester der Tiere Vom Ursprung der Musik in der Natur Wenn Bernie Krause seine Mikrofone in ein gesundes Korallenriff senkt, ist der Reichtum der Klänge überwältigend. Das kristallklare Wasser pulsiert mit der akustischen Bandbreite von Geräuschen, die Krustentiere und Fische, ja selbst Seeanemonen erzeugen. Einen Kilometer weiter, wo die Zerstörung sichtbar ist, hört man nur den Klang der Wellen und ein paar Krabben schnappen – trostlose Geräusche einer sterbenden Umwelt. Seine Leidenschaft für die Natur hat den Musiker Bernie Krause, der einst die elektronische Musik erfand und mit Popgrößen wie The Byrds, The Doors, Bob Dylan und George Harrison zusammenarbeitete, zum Forscher und Pionier der »Biophonie« gemacht. Vierzig Jahre lang hat er die Welt umreist, um den Reichtum der Arten und die einzigartigen Klanglandschaften ursprünglicher Habitate, aber auch deren fortschreitende Zerstörung zu dokumentieren. Er hat am Amazonas Jaguars bei ihrer nächtlichen Beutejagd belauscht, Diane Fosseys Gorillas besucht und den Gesang der Buckelwale aufgenommen. Sein Buch liest sich wie ein Abenteuerroman und ist zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer für die Erhaltung einer übersehenen, aber nicht minder bedrohten Ressource: der Musik der Wildnis, die am Ursprung der des Menschen steht.

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